ISDA: Tag der Entscheidung über Griechenlands CDS

Das Gremium der International Swaps and Derivatives Association (ISDA)[1] muss heute eine Entscheidung treffen, ob nach der Herabstufung Griechenlands auf Selective Default durch Standard & Poor’s[2] die Kreditausfallversicherungen (CDS)[3] für griechische Staatsanleihen fällig werden. Dies könnte – noch vor Ablaufen der Umtauschfristen beim Schuldenschnitt für griechische Staatsanleihen -.für diejenigen Privatanleger die CDS für Griechenland gekauft haben von entscheidender Bedeutung sein.

Wer zahlt die Zeche?

Schließlich könnten sie ja die Verluste vermeiden, wenn sie den vollen Betrag durch die CDS-Verkäufer erstattet bekommen könnten. Zahlreiche institutionelle Anleger wie Hedgefonds haben darauf spekuliert und zu Ramschpreisen griechische Staatsanleihen in den letzten Monaten gekauft.[4] Es wäre natürlich ein Bombengeschäft, wenn man zu einem Bruchteil diese vor kurzer Zeit erworben hätte und sie zum Nennwert jetzt aufgrund bestehender CDS-Verträge erstattet bekäme.

Umgekehrt liegt die Sache für diejenigen, die diese CDS verkauft haben. Meist sind dies die großen Investmentbanken wie JP Morgan oder auch die Deutsche Bank. Sie wollten ein Schnäppchen machen, in dem sie auf die Griechenland-Rettung durch die EU vertraut haben, und, die CDS-Prämien kassieren ohne dafür in Anspruch genommen zu werden. So oder so. Es ist ein Nullsummenspiel, das voraussichtlich im Laufe des heutigen Tages Gewinner und Verlierer kennen wird.[5]

Pikant daran ist, dass in dem Gremium eben genau Vertreter beider Interessengruppen repräsentiert sind. Mithin ist dieses Gremium aufgrund seiner Zusammensetzung alles andere als neutral. Es dürfte daher heute hoch her gehen. Gerüchte besagen, dass die Griechen auf die eigene Staatspleite spekuliert haben.[6] Sollte sich dies bestätigen, wäre es das Ende der Hilfen für Griechenland. Also, es ist ein Tag der Entscheidung.

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